Dienstag, 28. Januar 2020

Zwei Wege

die lesitungssteigerung eines motors kann im ventiltriebbereich über mindestens zwei wege erreicht werden.

zum einen über die nockenwelle und deren öffnungszeiten, somit also über die form der einzelnen nocken.
als unterteilung gilt hier noch zu beachten, dass man dies über den ventilhub erreichen kann, aber auch über die dauer der öffnungszeiten des ventils.

auf der anderen seite geht natürlich auch die verwendung größerer ventile. dadurch erzielt man schnellere wechsel von ausströmenden abgasen und einströmenden gemischen.

eine dritte alternative ist die verwendung von kipphebeln mit einem anderen übersetzungsverhältnis.

im falle des käfermotors kann man auch noch über die verwendung leichterer stößel und stößelstangen reden.
will man nun aber die ventile im serienzustand belassen, so bleiben nur zwei optionen. nockenwelle und kipphebel.

und jetzt kommt der kasus knaxus;

verwendet man zusammen mit einer scharfen nockenwelle auch noch geänderte kipphebel, deren übersetzungsverhältnis höher ist, kann es bei einem motor, dessen köpfe durch ausstechen eine verdichtungserhöhung erfahren haben, dazu führen, dass die ventile kontakt mit dem kolben bekommen.
um dieses problem nicht zu haben, ist es erforderlich, den sogenannten kolbenrückstand zu ermitteln.
dies ist der abstand, den der kolben am oberen totpunkt zum zylinderkopf/den ventilen haben muss, um nicht irreparable schäden zu erzeugen.
dazu muss man die faktoren ventilhub und verdichtungsverhältnis kennen.
einfach ein "ausprobieren" der verschiedenen komponenten kann fatale folgen haben.

im falle meines neuen (gebrauchten) 1400er motors ist eine engle w110 nockenwelle mit einem hub von 10,84 mm verbaut. das bedeutet bei der verwendung von serienkipphebeln mit einem übersetzungsverhältnis von 1,1:1 einen ventilhub von 11,92 mm. 
das ist schon recht viel und verleiht dem motor eine ungeahnte giftigkeit im vergleich zum serienpendant mit 34 ps.
verändert man nun das verdichtungsverhältnis von serienmäßigen 7,8:1 durch ausstechen des zylinderkopfes auf mehr als 10,0:1, droht das ventil bei voller öffnung auf den kolben zu schlagen.
daher ist der zylinderkopf nur auf eine verdichtung von 9,0:1 ausgestochen worden.

würde man kipphebel mit 1,25:1 oder gar 1,4:1 verwenden, dies würde das ventil noch weiter öffnen, muss man also die verdichtung zurücknehmen, sprich köpfe verwenden, die eher serienzustand entsprechen. damit nimmt man also automatisch die leistung, die man zuvor hineingegeben hat, wieder weg.
ein teufelskreis! LOL
hier kann man sicher eine menge experimentieren...

aber immer gilt; je höher die verdichtung und auch leistung, desto mehr werden alle komponenten im motor in mitleidenschaft gezogen. 


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